Jan-Christoph Nüse
Geboren 1958 in Dortmund als echtes Kind der Ruhrgebiets: in Sichtweite von Hochöfen, zu Beginn der Kohlekrise. Mit fünf Jahren der Umzug in einen Vorort von Würzburg, in den Machtbereich des Pfarrers Fritz. Mitte der Sechziger dann zurück, an den Rand des Ruhrgebiets.
Studium an der ersten Universitäts-Neugründung nach 1945 - in Bochum: Sozialwissenschaften, Germanistik und Politikwissenschaften. Heute Redakteur und Reporter beim Fernsehsender Phoenix in Bonn, Brüssel und Straßburg.
Die Idee zum Debüt-Thriller über die Währungsreform 1948 und den Start der D-Mark entstand in Brüssel, in der Zeit der Euro-Krise, während einer der nächtlichen Krisensitzungen der Staats- und Regierungschefs fünf Stockwerke darüber. Viele der Figuren in diesem Buch sind Personen der Zeitgeschichte. Also ge-funden und anschließend gestaltet, aber, nicht er-funden. In "Vier Tage im Juni" ist das schon anders. Bei der Hauptfigur beispielsweise, dem Ermittler des deutschen Secret Service gibt es Verbindungen zu meiner Familiengeschichte: Thomas Mango wurde in der Nähe von Danzig geboren - im gleichen Ort wie meine Großmutter.Die Idee zu „Vier Tage im Juni“ entwickelte sich, als ich mich mit den Debatten der Fünfziger Jahre über Atomwaffen für die Bundeswehr beschäftigte.
Dabei entdeckte ich etliche Verbindungen zwischen beiden Themen. Denn Robert Lochner, Kennedys Dolmetscher bei seinem Deutschland-Besuch 1963, hat mit seinem Präsidenten den legendären Berlin-Satz eingeübt. Lochner arbeitete 15 Jahre zuvor in Frankfurt für den amerikanischen Militärgouverneur Lucius D. Clay. Clay, der strategische Kopf der Währungsreform 1948, sprach kein Deutsch. So war es Robert Lochner, der sie den West-Deutschen erläuterte - im Radio.